Abgrenzung des Außenbereichs durch Licht mit Josep Lluís Xuclà

Josep Lluís Xuclà ist Lichtdesigner bei Xuclà Design, einem Studio für Innenarchitektur, Produkt- und Lichtdesign. Dies ermöglicht es Xuclà, das Licht aus der Sicht des Objekts, seiner Funktion und seiner Beziehung zu der Umgebung, in der es verwendet wird, zu verstehen.

Welche Arten von Außenbeleuchtung gibt es?

Wir im Studio unterteilen es in verschiedene Bereiche. Es ist nicht dasselbe, Wege, Durchgänge, Vegetation oder die unmittelbare Umgebung des Hauses zu beleuchten. Einerseits gibt es eine Beleuchtung, mit der man lebt und die man nutzt, um zu sehen. Und dann gibt es eine Beleuchtung – und zwar immer die am weitesten vom Betrachter entfernte –, die benutzt wird, um gesehen zu werden, von einer ästhetischen Perspektive dessen, was beleuchtet wird.

Welche Unterschiede gibt es zwischen der Lichtplanung eines privaten Wohnobjekts und eines öffentlichen Projekts?

Zu berücksichtigen ist, dass die Wohnung der Ort ist, an dem sich die Person täglich aufhält und ständig mit Licht in Berührung kommt, sodass eine niedrigere, häuslichere Lichtstärke gewählt werden sollte. In öffentlichen Räumen, halböffentlichen Räumen, Hotels usw. ist es hingegen notwendig, ein wenig mehr Lichtstärke zu bieten, da der Kunde ständig wechselt. Man kann also jede Nacht einen Überraschungseffekt erzielen, weil die Beleuchtung am nächsten Tag oder nach drei Tagen von jemand anderem gesehen wird und sich die Wahrnehmung ändert.

Welche Beziehung besteht zwischen der Beleuchtung und der Vegetation sowie der Architektur?

Ich persönlich halte diese Beziehung aus zwei Gründen für sehr wichtig: Zum einen aus technischen Gründen, wegen der Art und Weise, wie das Licht abgegeben wird. Zum anderen aus Gründen der Ästhetik des Objekts und wie es mit diesen Umgebungen koexistiert. Bei dekorativen Außenleuchten sind Form und Funktion besonders wichtig, wobei die Form mehr wahrgenommen wird als die Funktion. Die Funktion ist nur nachts für kurze Zeit sichtbar, aber das Leuchtobjekt ist den ganzen Tag über vorhanden, auch wenn es ausgeschaltet ist.

Wie kann Hell-Dunkel im Freien koexistieren?

Das Hell-Dunkel im Außenbereich koexistiert auf besonders drastische Weise, denn hier finden wir praktisch absolutes Schwarz vor, es sei denn, der Mond scheint sehr hell. Im Innenraum gibt es dagegen immer wieder leuchtende Bezugspunkte.

Was halten Sie von der Farbpalette der Außenlampen?

Farbe ist ein immer wiederkehrendes Thema mit unterschiedlichen Kriterien, zu dem sich viele Trends entwickelt haben. Noch vor einigen Jahren mussten alle Leuchte rostbraun oder in einem ähnlichen Farbton gehalten sein. Heute haben wir erkannt, dass es auf die Umgebung ankommt und dass die Farben, die am besten nach draußen passen, die Farben des Außenbereichs sind. Rostbraun eignet sich natürlich nach wie vor gut, aber jetzt führt der Markt neue Farbtöne ein, wie z. B. Sand- oder Erdfarben und graphitgraue Töne. Letztlich kommt es darauf an, die Umgebung zu berücksichtigen, in der die Leuchte eingesetzt werden sollen, und hier gibt es eine große Vielfalt.

Wie setzt man die Lichtrichtung ein?

Ich denke, das hängt von der Zielsetzung des Projekts ab. Es gibt zwei Arten von Lichtrichtungen. Da ist einerseits das Licht, das von unten nach oben strahlt und etwas braucht, gegen das es projiziert wird, sei es ein Baum, eine Fassade, eine Veranda oder eine Pergola. Dieses Licht dient dazu, das Objekt zu sehen. Im Gegensatz dazu steht das Licht, das von oben nach unten geht, das man an der Decke verwendet. Dieses Licht wird verwendet, um zu sehen oder um zu erkennen, wo man ist.

Wie hilft das Licht, einen Bereich zu begrenzen?

Dies ist ein wesentliches Konzept, vor allem wenn wir Outdoor-Projekte im Wohnbereich durchführen. Im Grunde genommen gehen wir immer von einem Grundstück aus, auf dem es ein Haus mit bestimmten Abmessungen und eine Beleuchtung in der Nähe des Hauses gibt. Dann ist da noch die Beleuchtung des Hauses selbst, die Licht nach außen abstrahlt. Am Ende wird das Haus zu einer Art „Hauptlampe“ des Gartens und von hier aus arbeiten wir am Rest. Vom Haus aus kann man das Ende des Bereiches, in dem man sich befindet, durch ein Licht sehen, das zum Gesehenwerden gedacht ist.

Wie kann man den Wow-Effekt im Freien erzielen?

Wenn man ein Licht in der Nacht definiert, hat man immer die Möglichkeit, ein Gefühl der Überraschung zu erzeugen, weil man das sichtbar macht, was man möchte, und der Rest verborgen bleibt. Dieser Effekt kann sich jedoch zwischen einem Wohnprojekt und einem öffentlichen oder halböffentlichen Projekt unterscheiden, weil die Überraschung für die Öffentlichkeit fast obligatorisch ist und ein eher „kommerzielles“ Gefühl hervorruft. Im Wohnbereich muss es dagegen subtiler sein, weil man täglich damit lebt.

Können Sie das Konzept der Szenen erklären?

Das Thema der Szenen hat heutzutage durch die vielen technischen Systeme, die uns als Arbeitsmittel zur Verfügung stehen, an Bedeutung gewonnen. Letzten Endes bedeutet dies, dass wir auf ein und derselben Bühne verschiedene Einschaltmöglichkeiten haben und wir diese je nach unseren Bedürfnissen variieren können.